Restwasserkonzept Auenlandschaft Trift
Auftraggeber: KWO AG
Partner: Auenberatungsstelle, Limnex, Eawag
Laufzeit: Seit Juli 2013
Aus Gründen der Hochwassersicherheit, aber auch zur Stromproduktion, wird die
Möglichkeit einer Wasserfassung unterhalb des heutigen Triftgletschers in Betracht
gezogen, welche unter anderem eine Auenlandschaft von hohem ökomorphologischem
Wert betrifft (Abb. 1).
Abb. 1: Auenlandschaft Trift, unterhalb des Triftsees
Für den Erhalt der Aue muss neben den Vorgaben des Gewässerschutzgesetzes (GSchG)
und einer minimalen und saisonalen Wasserdotierung aus dieser Fassung geklärt werden,
ob auch eine dynamisch motivierte Restwasserabgabe sinnvoll ist und wenn ja, in
welchem Ausmass sie zu erfolgen hätte.
Mit dem Ziel, eine Empfehlung für eine künftiges Restwassermanagement der Auen-
landschaft Trift zu erarbeiten, führt eQcharta umfangreiche ökohydrologische Unter-
suchungen durch. Hierzu gehört die saisonale Erfassung von strukturellen (Hydrologie,
Morphologie und Fauna) sowie von funktionellen (Prozessen) Eigenschaften. Dabei werden
Abfluss- und Piezometermessungen mit Schrägbildaufnahmen zur Erfassung der
natürlichen saisonalen Vernetzung, Aufnahmen der Ökomorphologie (Habitatänderungen,
Uferlängen etc.) mit der Erfassung von Prozessen (Respiration) und faunistischen
Aufnahmen miteinander verknüpft. Die Aufnahmen erfolgen sowohl im aquatischen als
auch terrestrischen Bereich. Damit lassen sich mittels GIS Analyse flächenhaft die
Auswirkungen von natürlichen Wasserstandsschwankungen auf das System und die damit
verbundenen ökologischen Änderungen quantifizieren. Dies wiederum liefert solide
Grundlagen zur Abschätzung von ökologischen Veränderungen durch eine Restwasser-
bewirtschaftung als auch für die Definition von auf die Aue zugeschnittenen Restwasser-
mengen.
Da Grundlagendaten zur Bewertung und Erarbeitung von solchen dynamischen
Restwasserregimen zur Zeit noch wenig vorhanden sind, verfolgt eQcharta zusammen mit
der Eawag einen praktisch-wissenschaftlichen Ansatz, z. B. werden neben der Aufnahme
von hydrologisch relevanten Eigenschaften wie die Vernetzung, auch die Auswirkungen
von Austrocknung auf die Invertebraten im Sediment untersucht, um so neue Indikatoren
zur praktischen Planung und Umsetzungen von Restwassermengen in Auenlandschaften
zu entwickeln und gleichzeitig einzusetzen.
Die Arbeiten erfolgen in Zusammenarbeit mit der Auenberatungstelle und dem Büro
Limnex.