Sedimentdynamik-Studie Spöl Auftraggeber: Schweizerischer Nationalpark Partner: VAW Laufzeit: Oktober 2013 - Januar 2014 Die Wasserkraftnutzung mittels Stauhaltung beeinflusst die Sedimentdynamik und die damit verbundenen Prozesse flussabwärts. Durch die Regulierung der Restwassermenge sind natürliche dynamische Prozesse während des Jahres nicht mehr oder nur noch begrenzt möglich. Am Spöl (Abb. 1) wurde ein experimentelles Restwasserkonzept umgesetzt, welches künstliche Flutungen verwendet um die Dynamik im System zu erhalten. Abb. 1: Canyonartige Strecke gegen Ende des untersuchten Abschnitts. Die Korngrössenverteilung entlang des sechs Kilometer langen Abschnitts zeigte eine deutliche Sortierung zugunsten von feinerem Material flussabwärts (siehe Abb. 2). Einfluss darauf hatten auch der weitere Eintrag von Feinmaterial durch die zahlreichen Schuttkegel entlang der untersuchten Strecke was durch die Abnahme der Korngrössendurchmesser jeweils unmittelbar nach den Schuttkegeln nachgewiesen werden konnte. Abb. 2: Korngrössenverteilung entlang des Flussabschnitts resultierend aus Linienzahlproben. Die Punkte beschreiben die einzelnen Probewerte, die Linien stehen für den durchschnittl. Wert der ersten Probe nach einem Schuttkegel bis zum nächsten Kegel. Die Kegel sind durch die schwarzen Balken dargestellt Die Betrachtung der Erosions- oder Depositionsprozesse über den Vergleich von Höhen- modellen zwischen den Jahren 2003 und 2009, zeigte insgesamt einen Verlust von Sediment über den gesamten Abschnitt (Massenbilanz). Dieser zeigt sich aber häupt- sächlich im mittleren Flussabschnitt (Mittellauf), während es flussauf- und -abwärts auch Deposition mit der Bildung neuer Kiesbänke gegeben hat (siehe Abb. 3). Abb. 3: Höhenveränderungen des untersuchten Flussabschnitts zwischen 2003 und 2009. Rot = Erosion, gelb = keine Veränderung, grün = Deposition (Karten: LiDAR 2009 © bfs swissphoto, DMT-AV © Swisstopo). Diese Ergebnisse konnten durch die Erstellung und Anwendung eines 1D Sediment- transportmodels gestützt werden. Insgesamt liess sich mit dem Model abschätzen, dass es im Minimum etwa 5m3/s Abluss braucht um eine Sedimentdynamik auszulösen (siehe Abb. 4 oben), zwischen 10 und 30 m3/s kommt es dann zu verstärkten Sediment- umlagerungen (siehe Abb. 4 unten). Bei Flutungen mit über 30 m3/s stellen sich kaum noch positive Effekte ein (z.B. Bildung von neuen Kiesbänken, Pools etc.), es wird lediglich noch mehr Material aus dem System ausgewaschen. Abb. 4: Durchschnittliche Höhenveränderung pro Tag (Mean, rot) und Standartabweichung für einen stationären (steady-state) Abfluss (oben), sowie für verschiedene Flutungsmengen (unten). Q = Abfluss. Die Arbeiten, insbesondere die Modellierungen erfolgten in Zusammenarbeit mit der VAW, im Rahmen einer Semesterarbeit von Matthias Pfäffli (ETH). Weiterführende Literatur: Pfäffli, M. (2013): Sediment dynamics modelling in the river Spöl in the Swiss National Park. Semester project ETHZ. [pdf]
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